Beschreibung
Land: Deutschland
Ausgabejahr: 2025
Nominal: 100 Milliarden Sondervermögen
Motiv: Beste Politiker, die das Land jemals hatte
Abmessung: mm x mm
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Weitere Informationen:
„Sondervermögen“ – Ein politischer Euphemismus
Der Begriff „Sondervermögen“ hat sich in der politischen Sprache Deutschlands als eine beschönigende Bezeichnung für Schulden etabliert. Während das Wort „Vermögen“ in der Alltagssprache eine positive Konnotation besitzt – es suggeriert Rücklagen, Ersparnisse oder finanzielle Mittel, die zur Verfügung stehen –, bedeutet das politisch verwendete „Sondervermögen“ in den meisten Fällen das Gegenteil: Es handelt sich um Schulden, die außerhalb des regulären Haushalts verbucht werden.
Wie funktioniert das „Sondervermögen“?
In der Regel werden Sondervermögen als Schattenhaushalte geführt, also als vom Bundeshaushalt getrennte Fonds oder Konten, die für bestimmte Zwecke eingerichtet werden. Da sie nicht direkt im regulären Haushalt auftauchen, unterliegen sie oft nicht den gleichen Regeln der Haushaltsdisziplin. Besonders wichtig ist dabei, dass sie die in Deutschland geltende Schuldenbremse umgehen können, die eigentlich eine Neuverschuldung des Staates stark einschränkt.
Bekannte Beispiele für Sondervermögen sind:
- Das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr, das 2022 im Zuge des Ukraine-Krieges beschlossen wurde, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu stärken.
- Verschiedene Sondervermögen auf Landesebene, etwa zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten oder zur Bekämpfung der Corona-Krise.
Kritik am Konzept des Sondervermögens
Kritiker werfen der Politik vor, den Begriff „Sondervermögen“ bewusst irreführend zu verwenden, um neue Schulden als etwas Positives darzustellen. Tatsächlich handelt es sich dabei um Kredite, die über Jahrzehnte hinweg zurückgezahlt werden müssen. Befürworter hingegen argumentieren, dass Sondervermögen eine notwendige Flexibilität ermöglichen, um in Krisenzeiten oder für langfristige Investitionen handlungsfähig zu bleiben.
Fazit
Das „Sondervermögen“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie Sprache in der Politik eingesetzt wird, um Maßnahmen in ein günstiges Licht zu rücken. Trotz des irreführenden Namens bleibt es am Ende des Tages eine Form der Verschuldung – nur eben mit einem anderen Label.