Beschreibung
Land: Österreich / Austria
Jahr: 1780 - voraussichtlich nach 1945 geprägt
Prägeort: Gegenstempel aus dem Jemen
Motiv: Maria Theresia mit Gegenstempel
Hafner Nr.: H109b
Nominalwert: 1 Konventionstaler
Material: Silber ( 833 1/3 / 1.000 )
Weitere Informationen:
Münze weist Henkelspuren auf.
Der Maria-Theresien-Taler wurde erstmals im Jahr 1741 geprägt, während der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia von Österreich, die von 1740 bis 1780 regierte. Die Einführung dieser Münze hatte mehrere Gründe:
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Standardisierung der Währung:
- Ziel: Schaffung einer einheitlichen und verlässlichen Silbermünze für das Habsburgerreich.
- Grund: Vor der Einführung gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Münzen mit variierenden Gewichten und Silbergehalten, was den Handel erschwerte.
- Lösung: Der Maria-Theresien-Taler sollte als Standardmünze dienen, um den innerstaatlichen und internationalen Handel zu erleichtern.
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Förderung des internationalen Handels:
- Expansion des Handels: Österreich strebte nach verstärktem Handel mit anderen europäischen Ländern, dem Nahen Osten und Afrika.
- Vertrauenswürdiges Zahlungsmittel: Eine Münze mit konstantem Gewicht und hohem Silbergehalt erhöhte das Vertrauen ausländischer Händler.
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Hoher Silbergehalt und Qualität:
- Spezifikationen: Der Taler hatte einen Silbergehalt von etwa 83,3 % (833/1000) und wog ungefähr 28 Gramm.
- Vorteil: Die hohe Qualität machte die Münze zu einem begehrten und akzeptierten Zahlungsmittel über die Landesgrenzen hinaus.
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Repräsentation und Prestige:
- Symbolik: Die Münze trug das Porträt von Maria Theresia und repräsentierte die Stärke und den Einfluss des Habsburgerreiches.
- Politische Bedeutung: Durch die Verbreitung der Münze wurde auch die Präsenz Österreichs in internationalen Angelegenheiten gestärkt.
Fortsetzung der Prägung nach 1780:
- Eingefrorenes Datum: Nach dem Tod von Maria Theresia im Jahr 1780 wurde die Prägung des Talers mit dem Datum "1780" fortgesetzt.
- Grund: Der Maria-Theresien-Taler hatte sich bereits als zuverlässige Handelsmünze etabliert. Eine Änderung des Designs oder des Datums hätte das Vertrauen der internationalen Handelspartner beeinträchtigen können.
- Kontinuität: Durch die Beibehaltung des ursprünglichen Designs wurde die Akzeptanz der Münze auf den globalen Märkten sichergestellt.
Bedeutung im internationalen Handel:
- Verbreitung: Der Taler wurde in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Teilen Asiens als Handelsmünze verwendet.
- Akzeptanz im Nahen Osten und Afrika: Sein hoher Silbergehalt und die konstante Qualität machten ihn besonders in Regionen ohne stabile eigene Währung beliebt.
- Beispiel Jemen: Im Jemen wurde der Maria-Theresien-Taler weit verbreitet genutzt und häufig mit lokalen Gegenstempeln versehen, um seine Echtheit zu bestätigen oder ihn an lokale Währungsstandards anzupassen.
Warum war der Maria-Theresien-Taler so beliebt?
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Konstanz und Vertrauen:
- Stabilität: Die gleichbleibende Qualität über Jahrzehnte hinweg schuf Vertrauen bei Händlern und Konsumenten.
- Verlässlichkeit: In Zeiten, in denen Falschmünzerei verbreitet war, bot der Taler Sicherheit.
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Einfache Erkennbarkeit:
- Design: Das markante Porträt von Maria Theresia und die lateinische Umschrift machten die Münze leicht identifizierbar.
- Präzise Spezifikationen: Einheitliche Größe und Gewicht erleichterten die Überprüfung der Münze.
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Anpassungsfähigkeit:
- Gegenstempel: Lokale Autoritäten konnten die Münze durch Gegenstempel an ihre Bedürfnisse anpassen, ohne die Akzeptanz zu beeinträchtigen.
- Flexibilität im Handel: Die Münze konnte in verschiedenen Währungssystemen verwendet werden.
Zusammenfassung:
Die Einführung des Maria-Theresien-Talers im Jahr 1741 war ein strategischer Schritt, um eine stabile und vertrauenswürdige Währung zu schaffen, die den Handel sowohl innerhalb des Habsburgerreiches als auch international fördern sollte. Seine hohe Qualität, das einprägsame Design und die fortgesetzte Prägung mit dem eingefrorenen Datum "1780" trugen zu seiner weiten Verbreitung und langen Nutzungsdauer bei. Im Jemen und anderen Regionen wurde der Taler nicht nur als Zahlungsmittel geschätzt, sondern durch Gegenstempel auch an lokale Gegebenheiten angepasst, was seine Bedeutung und Einfluss weiter verstärkte.