Braunschweig-Wolfenbüttel 1622 Pfaffenfeindtaler*

Artikelnummer: BRWOLFBUET1622PFAFTHALER

Kategorie: Thaler


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Beschreibung

Der Pfaffenfeindtaler von 1622, geprägt unter dem Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, ist ein historisch und numismatisch bedeutendes Sammlerstück aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Diese Münze gehört zu den sogenannten Spottmünzen, die eine politische oder religiöse Aussage enthielten und provokativ gegen die katholische Kirche gerichtet waren. Als Teil eines ikonischen Kapitels der europäischen Geschichte fesselt dieser Taler die Aufmerksamkeit von Münzliebhabern und Historikern gleichermaßen.

Hintergrund und Bedeutung:

Im Jahr 1622, während des Dreißigjährigen Krieges, ließ Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel diesen Taler prägen, nachdem er die katholische Stadt Paderborn erobert hatte. Der Pfaffenfeindtaler, auch bekannt als Gottesfreundtaler, wurde aus geraubtem Silber geschlagen, das Christian und seine Söldner in verschiedenen eroberten katholischen Städten erbeuteten. Diese Münzen dienten nicht nur als Zahlungsmittel, sondern auch als propagandistisches Mittel, um den konfessionellen Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten zu schüren.

Vorderseite (Avers):

Die Vorderseite trägt die provokative Inschrift:
„GOTTES FREVNDT – DER PFAFFEN FEINDT“
Dies verdeutlicht die politische und religiöse Gesinnung Christians, der als entschiedener Gegner der katholischen Kirche auftrat. Die Umschrift lautet:
„CHRISTIAN HERTZ ZU BRAVNSCHW V LVNENB“,
was seinen Titel als Herzog von Braunschweig und Lüneburg bezeugt.

Rückseite (Revers):

Die Rückseite zeigt ein kraftvolles Bild:
Ein Schwert in der Hand Gottes, das aus den Wolken ragt, als Symbol für göttliche Gerechtigkeit und den protestantischen Kampf gegen die katholische Kirche. Die französische Umschrift lautet:
„TOVT AVEC DIEV“ (Alles mit Gott),
was das Vertrauen auf göttliche Führung während des Krieges unterstreicht. Das Motiv symbolisiert die Überzeugung, dass Gott auf der Seite der protestantischen Truppen steht.

Technische Details der Münze:

  • Land: Braunschweig-Wolfenbüttel
  • Prägejahr: 1622
  • Nominalwert: 1 Taler
  • Prägeort: Lippstadt
  • Material: Silber ( Ag )
  • Silbergehalt: ca. 87-92 % (je nach Analyse, typisch für die damalige Zeit)
  • Durchmesser: ca. 45,8 mm
  • Gewicht: ca. 28 Gramm
  • Rand: Glatt
  • Prägequalität: Handgehoben
  • Münztyp: Spottmünze
  • Erhaltungsgrade: S - SS / F - VF ( schön - sehr schön / Fine bis Very Fine ) sind typische Erhaltungszustände, höhere Qualitäten sind äußerst selten und kostbar.

Historischer Kontext:

Im Januar 1622 hatte Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel die katholische Stadt Paderborn erobert und Lippstadt zu seinem Hauptquartier gemacht. Er nutzte die geraubten Silbervorräte der katholischen Bistümer Münster, Osnabrück und Paderborn, um diese Münzen zu prägen. Der Taler ist ein wichtiges Symbol für die Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken während des Dreißigjährigen Krieges.

Christian war als leidenschaftlicher Anführer der protestantischen Sache bekannt und führte seine Truppen in zahlreiche Auseinandersetzungen mit der katholischen Liga. Die Prägung des Pfaffenfeindtalers war eine deutliche und provokante Stellungnahme gegen die katholische Kirche, die oft in satirischer und spöttischer Form auf Münzen jener Zeit zum Ausdruck kam.

Numismatische Bedeutung:

Der Pfaffenfeindtaler gilt unter Sammlern als ein herausragendes Beispiel für die sogenannte „Kriegspropaganda auf Münzen“. Münzen aus dem Dreißigjährigen Krieg, insbesondere solche mit direktem historischen und politischen Bezug, sind in Sammlerkreisen hoch geschätzt. Der Taler stellt eine seltene Verbindung zwischen Geld, Macht und Religion dar und hat aufgrund seiner historischen Bedeutung und seines provokativen Designs einen hohen Sammlerwert.

Seltenheit und Marktwert:

Pfaffenfeindtaler sind aufgrund ihrer begrenzten Prägung und des historischen Kontextes begehrt. Ihr Marktwert hängt stark von ihrem Erhaltungszustand ab. Gut erhaltene Exemplare können bei Auktionen hohe Preise erzielen. Die Tatsache, dass diese Münzen während einer der turbulentesten Perioden der europäischen Geschichte geprägt wurden, trägt zusätzlich zu ihrem historischen und monetären Wert bei.